Autopilot – Vom Weckerklingeln bis zum Einschlafen hetzen wir durch den Alltag. Gedanken-AUS und Klarheit-EIN ist in weiter Ferne. Gefangen im Autopilot-Modus greifen wir selbst in Momenten der Ruhe reflexartig zu Junkfood und Smartphone. Statt entspannt, fühlen wir uns dann noch ausgelaugter. Diese innere Unruhe raubt Energie, Konzentration und Lebensfreude. Doch wie schaltet man den Kopf aus und stärkt die Achtsamkeit im Alltag?
Ablenkung übertönt den Gedankenstrom
Viele Menschen suchen Ruhe durch mehr Aktivität. Doch Ablenkungen stoppen den Geistesstrom nicht, sie übertönen ihn nur.
Unser Geist braucht weniger, nicht mehr. Wir sind so sehr daran gewöhnt, zu „machen“, dass wir verlernt haben, einfach zu „sein“.
Als ich in den 90er Jahren mit dem Meditieren begann, lautete die Anweisung von Thich Nhat Hanh: Beobachte deinen Atem, lass ihn kommen und gehen, ohne einzugreifen. Nimm einfach wahr, wie der Atem ist: lang oder kurz, tief oder hoch (flach), geräuschvoll oder still. Du brauchst nichts zu tun, nur beobachten und erkennen.
Ja, alles Machen aus dem Atmen rausnehmen ist leichter gesagt als getan. Probier’s mal 😉
Achtsamkeit und geistige Klarheit
Innere Ruhe entsteht nicht durch das Wegdrücken von Gedanken, sondern durch das bewusste Wahrnehmen und Umlenken. Hier sind drei Übungen, die helfen können, den Autopilot-Modus zu verlassen, den Gedankenstrom zu zähmen und mentale Klarheit zu stärken:
1. Mini-Meditationen (3-Minuten-Regel)
Gehe dreimal am Tag für nur drei Minuten in die Stille. Sitze – auf dem Kissen oder auf dem Stuhl – bequem, entspannt und mit aufrechtem Rücken.
Richte deine Aufmerksamkeit auf den Atem. Wenn Gedanken auftauchen, erkenne sie und freue dich darüber, dass du sie erkennst.
Dann wende dich entschlossen ab, lass die Gedanken los und bringe deine Aufmerksamkeit immer wieder zurück zum Atem. Immer wieder und wieder und wieder. Gib nicht nach und lass es nicht „schleifen“ 😉
Diese kleinen Schritte trainieren deine Geistes- und Entschlusskraft. Zudem stärken sie deine Präsenz und vor allem nähren sie deine Freude.
2. Das freudvolle Spiel der Gelenke
Ein weiterer Tipp: Mach VOR der Meditation eine kleine Bewegungsübung, z.B. „Das freudvolle Spiel der Gelenke”:
Stehe aufrecht und bewege nacheinander deine Gelenke. Beginne oben – Kiefergelenk, Kopf, Schultern, Arme, Ellbogen, Hände, einzelne Fingergelenke usw. bis du bei den Zehengelenken angekommen bist. Sei kreativ in deinen Bewegungen.
Du wirst staunen, wie erfrischend und belebend diese kleine und einfache Übung für Herz und Geist ist. Mit dieser Übung erweiterst du deinen (Spiel-)Raum und verlässt den Autopilot-Modus. Denn überall im Körper, wo Gelenke sind, gibt es offenen (Bewegungs-)Raum und in/mit diesem spielst du 😉
3. Achtsam essen – die warme Suppe im Magen
Nimm dir vor, eine Mahlzeit pro Tag ohne Ablenkung zu essen. Konzentriere dich dabei während des Kauens auf den Atem UND nimm dabei den Geschmack, die Temperatur, sowie die Textur der Nahrung bewusst wahr. Iss so, dass du jede Mundfüllung gut kaust.
Erst dann, wenn eine Mundfüllung gut gekaut (1), runtergeschluckt (2) und der Mund wieder leer ist, füllst du deinen Mund mit der nächsten Portion (3).
So wird jedes Essen zum wahren Fest der Geschmäcke. Und nach dem Essen fühlst du dich gestärkt, leicht und glücklich.
Da kommt mir gerade die Aussage eines Arztes in den Sinn, die ich vor einigen Jahren gehört habe: “Iss jede Nahrung so, dass sie in deinem Magen als warme Suppe ankommt.”
Weniger tun, mehr sein – der Schlüssel zu innerer Ruhe
Die Suche nach innerer Ruhe führt oft in eine Sackgasse, weil wir versuchen, sie durch noch mehr Aktivität oder Ablenkung zu erzwingen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Unser Geist braucht weniger, nicht mehr. Statt Gedanken zu unterdrücken oder den Autopilot-Modus durch hektische „Ruhe-Aktivitäten“ zu verstärken, liegt die Lösung in der Achtsamkeit – im bewussten Wahrnehmen und Loslassen.
Die vorgestellten Übungen – Mini-Meditationen, das freudvolle Spiel der Gelenke und achtsames Essen – sind einfache, aber wirkungsvolle Werkzeuge, um die eigene Präsenz zu stärken und den Gedankenstrom sanft zu beruhigen. Klarheit und innere Ruhe entstehen nicht aus dem Kampf gegen Gedanken, sondern aus dem bewussten „Sein und Loslassen“.
* * * * * * * * * * * * * * * * *
Die Kunst der Meditation lernen und vertiefen
Willst du die Kunst der Shamata-MEDITATION (Konzentration & Achtsamkeit) erlernen?
Oder meditierst du schon länger und willst deine Meditationspraxis vertiefen und aufs nächste Level bringen?
* * * * * * * * * * * * * * * *
AtemMomente – NEWSLETTER
In meinem NEWSLETTER AtemMomente – Wege zu Ruhe und Klarheit schreibe ich über…
Spiritualität und Buddhismus
die Kunst der Meditation
die Magie des Atmens
Wenn dich diese und ähnliche Themen interessieren, dann könnte dir mein wöchentlicher Newsletter gefallen.
Jeden Samstag neu.
Hier kannst du dich anmelden:
👇 👇 👇