Beim Meditieren ist es wichtig, eine bequeme und aufrechte Körperhaltung einzunehmen, um Ablenkungen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass es bei der Meditation nicht um Perfektion geht, sondern darum, sich auf die Praxis zu konzentrieren. Wichtiger als die exakte Körperhaltung ist, dass du bequem und aufrecht sitzt, um Ablenkungen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Wenn du gut sitzt und dabei entspannt bist, kannst du dich auf deine Meditation konzentrieren und den Geist beruhigen.
Empfohlene Körperhaltungen
Hier sind ein paar empfohlene Körperhaltungen für Meditation:
- Lotus-Position (Padmasana): Dies ist eine der traditionellen Körperhaltungen für die Meditation. Sie besteht darin, dass die Füße auf den Oberschenkeln platziert werden, während die Hände auf den Knien ruhen. Sie ist die Basis für die sog. 7-fache Körperhaltung nach Vairocana.
- Burmese-Position: Dies ist eine leichtere Version der Lotus-Position und besteht darin, dass die Füße auf dem Boden ausgestreckt werden und die Knie gebeugt sind, während die Hände auf den Knien ruhen.
- Stuhlmeditation: Dies ist eine gute Option für Menschen, die Schwierigkeiten haben, lange Zeit in einer aufrechten Haltung zu verharren. Man sitzt auf einem stabilen Stuhl mit geradem Rücken und den Füßen auf dem Boden.
Entspannt zur angenehmen Körperspannung
Es ist wichtig zu beachten, dass die Körperhaltung bei der Meditation nicht darüber entscheidet, ob du erfolgreich meditierst. Die „richtige“ Körperhaltung unterstützt unsere Meditation und erleichtert sie enorm, wenn wir „unsere“ Körperhaltung gefunden haben. Die wichtigsten Merkmale einer „richtigen“ Körperhaltung beim Meditieren sind 1) eine stabile Beinposition und 2) ein aufrechter und gerader Rücken.
Es geht um die Fähigkeit, entspannt zu sein und gleichzeitig eine gute Körperspannung zu erzeugen, bei der du länger sitzen und dich konzentrieren kannst. Daher empfehlen wir vor allem Anfängerinnen, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um die für sich richtige Körperhaltung zu finden.
Hier in diesem Video zeigt Jasmin sehr anschaulich, worauf du bei der Sitzhaltung vor allem achten solltest.
Die 7-fache Körperhaltung nach Vairocana
Vairocana ist eine buddhistische Gottheit, die in der Vajrayana-Tradition verehrt wird. Vairocana steht für den erleuchteten Formkörper des Buddha, es ist also DIE perfekte Körperhaltung beim Meditieren. Diese Körperhaltung oder Abwandlungen davon wird für jede Art der stillen Meditation – z.B. für die Shamata-Meditation – empfohlen. Denn dabei richtest du deinen Geist auf ein Objekt oder auf ein Nicht-Objekt 😉 und dabei ist es wichtig, den Körper stabil und aufrecht halten zu können. Dadurch können auch die subtilen Körperenergien den Meditationsprozess unterstützen.
1. Die BEINE sind im vollen oder halben Lotussitz oder gekreuzt.
2. Der RÜCKEN ist gerade und aufrecht, wie eine Säule gestapelter Münzen.
Achte darauf, kein Hohlkreuz und auch keinen Rundrücken zu machen. Lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Schulterblätter, ziehe sie Richtung Wirbelsäule und drücke sie nach vorne zum Brustkorb. Gleichzeitig ziehst du deine Schlüsselbeine gedanklich zu den beiden Seiten. Du merkst, dass sich dabei dein Brustkorb hebt und dein Herz öffnet. Du spürst dabei auch, dass deine Arme locker und frei werden. Meist sind unsere Schultern leicht nach vorne gebeugt, das schließt unseren Brustkorb und schränkt auch die Beweglichkeit der Arme ein.
3. Die SCHULTERN sind auf gleicher Höhe.
4. KOPF und HALS sind leicht nach vorne gebeugt.
Stell‘ dir vor, die Krone deines Kopfes – der höchste Punkt am Kopf – zieht nach oben. Dabei wird das Kinn ganz leicht nach unten gezogen und du spürst einen sanften Druck am Kehlkopf. So wird auch deine Halswirbelsäule gestreckt. Du merkst wahrscheinlich eine Entspannung im Hals.
5. Die AUGEN sind halb geöffnet.
Das ist ein schwieriger Punkt für die meisten Anfängerinnen. Deine Augen sind halb geöffnet und dein Blick geht entlang der Nase nach vorne auf den Boden. Das Schauen verschwindet mit der Zeit, weil du beim Meditieren ja „nach innen“ blickst. Beim Meditieren schaust du nicht mit den Augen, sondern mit deinem Bewusstsein, drum verliert sich dein Blick mit der Zeit. Am Anfang ist dies ungewohnt, weil du natürlich gewohnt bist, deinen Sehsinn zu benutzen. Da entstehen schon witzige Figuren aus den verschiedenen Formen des Holzbodens, die dich gerne vom Meditieren ablenken 🙂
6. LIPPEN und ZÄHNE sind entspannt und in ihrer natürlichen Position
Es gibt unterschiedliche Traditionen bei der Nummerierung der 7-fachen Körperhaltung. Manche nehmen „Lippen und Zähne“ – wie wir und andere nehmen „die Haltung der ARME und HÄNDE“.
Dabei wird folgendes empfohlen: die rechte Hand ruht in der linken und die beiden Daumen berühren sich, sodass ein Dreieck entsteht. Hände sind ca. auf Nabelhöhe. Dabei ist zu beachten, dass zwischen Rumpf und Armen ein Abstand gehalten wird, sodass die Luft zirkulieren kann. Weiters sind die Oberarme etwas hinter einer gedachten T-Shirt-Naht seitlich am Körper. Du kannst die Hände auch auf einem Kissen oder einer Decke abstützen. Diese Handhaltung kann schon sehr anstrengend sein. Eine Alternative ist es, die Hände ganz entspannt auf die Oberschenkel zu legen.
7. Die ZUNGE ruht auf dem vorderen Gaumen
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn die Zunge auf dem vorderen Gaumen ruht, dann wird der Speichelfluss etwas eingedämmt. Wenn du länger meditierst, dann bildet sich mehr Speichel im Mund. Da kann es schon passieren, dass er plötzlich rausrinnt 😉 Mit dieser Zungenhaltung kannst du das ausgleichen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du dir mit dieser Zungenhaltung die Möglichkeit der Mundatmung verschließt. Das ist sehr wichtig. Denn die Nasenatmung sollte deine Normalatmung sein bzw. werden. Das hat viele gute Gründe. In meinem Blogartikel KOPF HOCH und ATMEN findest du mehr zum Thema Atmen.
[8.] Der ATEM fließt ruhig durch die Nase in den „Bauch“ (= Zwerchfellatmung).
In manchen Texten wird ein achter Punkt eingefügt, nämlich die Atmung. Nach Einrichten der Körperhaltung konzentrierst du dich zunächst aufs Ein- und Ausatmen. Atme bewusst ein und aus. Das fördert Ruhe und Ausgeglichenheit und ist ein perfekter Start für die eigentliche Meditationspraxis.
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Finden DEINER individuellen Körperhaltung 🙂
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