Schlaflosigkeit ist ein ernstes Problem, das Millionen Menschen betrifft. Viele suchen verzweifelt nach Lösungen, von Schlafmitteln bis hin zu teuren Schlafseminaren. Doch vielleicht liegt die Ursache für Schlaflosigkeit viel näher, als manche denken? Vielleicht spielt die Atmung bei Schlaflosigkeit eine entscheidende Rolle? Tatsächlich ist Mundatmung in vielen Fällen der unsichtbare Schlafräuber.

Das Gehirn aktiviert Schutzmechanismen

Es ist enorm wichtig, dass wir während des Schlafens durch die Nase atmen. Nasenatmer atmen langsamer, leichter und meist im unteren Atemraum (Zwerchfell). 

Mundatmung hingegen macht das Atmen schneller und schwerer und bedeutet zudem Atmen im oberen Brustbereich (statt Zwerchfellatmung). Bei Gefahr und Angst atmen wir ebenso schneller, schwerer und meistens im oberen Atemraum.

Daher registriert der Körper bei diesem Atemmuster ein Stresssignal und das Gehirn interpretiert: “Achtung, der Körper ist in Gefahr!”. Schnell werden Schutzmechanismen aktiviert.

Um den Körper zu schützen, sorgt das Gehirn als erstes dafür, dass der Körper aus dem Tiefschlaf geholt wird. Es hält dich in einem „Leichtschlaf“, damit du bei “Gefahr” sofort reagieren kannst. 

Eine der Hauptaufgaben des Gehirns ist es ja, unser Überleben zu sichern. Wenn also das Gehirn glaubt, der Körper sei in Gefahr, wird es nicht zulassen, dass der Körper schläft. 

Das schnellere und schwerere Brustatmen versetzt das Gehirn in ständige Alarmbereitschaft. Der Schlaf bleibt dauerhaft leicht und wird zudem häufig unterbrochen. 

Daher schlafen Menschen mit Mundatmung auch meistens schlecht und leiden oft an Schlaflosigkeit.

Atemstillstand im Schlaf

Dazu kommt noch, dass Menschen mit Mundatmung eher von Schlafapnoe betroffen sind als Nasenatmer. Schlafapnoe bedeutet Atemstillstand im Schlaf und kann lebensbedrohlich sein.

Ich hab’ Schlafapnoe einmal live erlebt, als ich vor Jahren wegen einer Routineuntersuchung eine Nacht im Krankenhaus verbrachte. 

Eine ältere Mitpatientin schnarchte. Während des Schnarchens hatte sie mehrmals Atemaussetzer. Das hörte sich fürchterlich bedrohlich an. Da sie auch tagsüber immer wieder schlief, besser gesagt: zu schlafen versuchte, konnte ich genau sehen, was da vor sich ging: 

Sie schnarchte. Ihr Mund war sperrangelweit offen. Die Zunge lag im hinteren Gaumenbereich. Dann wurde es still, bedrohlich still, nur unterbrochen von leisen Grunzgeräuschen. Plötzlich wurde die Stille von einem lauten, nach Luft ringenden Seufzen und Grunzen durchbrochen.

Danach ging das Schnarchen weiter und dieses traurige Spiel wiederholte sich immer wieder. 

Merkmale nächtlicher Mundatmung

Du fragst dich vielleicht: Wie weiß ich denn, ob ich während des Schlafens durch die Nase oder durch den Mund atme?

Hier sind einige Zeichen und Hinweise auf Mundatmung während des Schlafs:

  • Ein trockener Mund beim Aufwachen
  • nächtliches Aufstehen und Wasserlassen
  • Müdigkeit am Tag
  • Schnarchen

So kann Nasenatmung zur Gewohnheit werden

Die gute Nachricht? Du kannst das Problem beheben, indem du die Atmung trainierst und Nasenatmung zur Gewohnheit machst – auch im Schlaf. Denn die Atmung ist zwar ein automatisierter Prozess, doch durch gezieltes Training können wir unser Atemmuster verändern. 

Und genau dieses Wissen können wir zu unserem Vorteil nutzen. Es liegt größtenteils in unseren eigenen Händen, was unsere Atmung dem Gehirn signalisiert: entweder Stress und Gefahr oder Ruhe und Sicherheit? 

Hier sind drei Übungen, die dich unterstützen, die Nasenatmung zur Gewohnheit zu machen:

1. Tägliche Atem- und Meditationsübungen

Eine meiner Lieblings-Atemübungen ist die WahrnehmungsübungDen Weg des Atems beobachten”. Hier folgst du mit deiner Aufmerksamkeit dem Atem – von der Nase in den Bauch. Du übst achtsame Atembetrachtung, ein erster Schritt, der hilft, sich des Atemmusters bewusst zu werden. Du findest die Audio-Anleitung dazu weiter unten. 

Tipp: Schaue auch tagsüber immer wieder bewusst auf deinen Atem. Und wenn du merkst, dass du durch den Mund atmest, dann: Mund ZU und Nasenatmung AN!

2. Mouth-Taping während der Nacht

Klebe den Mund zu während des Schlafens. Das klingt radikal, ist aber eine immer häufiger angewendete und vor allem sehr bewährte Methode: Ein kleines Stück hautfreundliches Klebeband (ich verwende z.B. Micropor oder Leukopor 2,5) über die Lippen geklebt und schon wird Nasenatmung im Schlaf praktiziert.

Diese einfache Maßnahme zwingt dich sozusagen, durch die Nase zu atmen. So verbesserst du deine Schlafqualität oft schon nach wenigen Nächten. 

3. Buteyko-Atemtraining

Das Beste wäre natürlich, mein 4-wöchiges Buteyko-Atemtraining zu absolvieren 😉. Wenn du Schlafprobleme wegen Schnarchen und Mundatmung hast, dann bietet die Buteyko-Methode die beste Hilfe.

Sie ist zudem vollkommen nebenwirkungsfrei und lehrt dich wieder natürlich und sanft zu atmen. Und richtiges Atmen bedeutet: sanft, langsam, “kleineAtemzüge, nach unten (Zwerchfell) und leise atmen.

Das wirkt sich positiv auf alle Körperprozesse aus: auf den Stoffwechsel, auf die Verdauung, auf die Schlafqualität, auf den Blutkreislauf usw.

Audioanleitung – Dem Atem folgen

Dem Weg des Atems folgen…

Fazit

Schlaflosigkeit kann viele Ursachen haben, doch ein oft übersehener Faktor ist die Atmunginsbesondere die Mundatmung. Denn sie signalisiert dem Gehirn Stress. Das stört die Schlafphasen und kann sogar zu gefährlichen Atemaussetzern führen. 

Die Lösung? Durch gezieltes Atemtraining, wie die Buteyko-Methode, und einfache Maßnahmen wie Mouth-Taping kannst du Nasenatmung zur Gewohnheit machen. So verbesserst du nicht nur deine Schlafqualität, sondern auch nachhaltig deine Gesundheit. 

Die Botschaft ist klar: Dein Atem liegt in deinen Händen – nutze dieses Wissen, um deinem Körper Ruhe und Sicherheit zu geben.

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