Meditieren – die Kraft des Geistes nutzen!

Meditation ist Geistestraining

Meditieren ist viel mehr als Entspannen. Meditation ist eine tausendfach erprobte Technik, mit der du deinen Geist entdecken und entfalten kannst. So wie unser Körper, besteht auch unser Geist aus vielen Teilen und Elementen. Und jeder Teil besitzt seine spezifische Fähigkeit.

Meine Augen können die wunderschönsten Formen und Farben sehen. Jedoch können sie keine Klänge hören. Auch können sie keine Taschen tragen. Meine Beine und Füße können gehen, laufen, tanzen und springen. Jedoch singen können sie nicht.

So wie der Körper, ist auch der Geist vielfältig und besitzt unterschiedliche Qualitäten und Fähigkeiten. Stell‘ dir vor, du bist durstig und trinkst ein Glas klares, frisches Quellwasser. Dieses Glücksgefühl, das sich in dir ausbreitet, ist das Erleben auf geistiger Ebene. Stell‘ dir vor, du entwickelst Vertrauen in eine Person oder in eine Sache. Vertrauen ist ebenfalls eine geistige Fähigkeit, nichts Körperliches.

Meditieren stärkt den Geist

Stell’ dir vor, eine Person kommt auf dich zu. Sie beleidigt und beschimpft dich. Du wirst wütend und schreist sie an oder du wirst traurig und ziehst dich zurück. Möglicherweise breitet sich auch ein Gefühl der Unsicherheit in dir aus.

Freude, Vertrauen, Dankbarkeit, aber auch Wut, Eifersucht, Unsicherheit und noch viele, viele mehr haben eines gemeinsam: Sie alle sind geistige Zustände. Manche von ihnen sind positiv, weil sie unsere innere Kraft stärken. Manche von ihnen sind echte Störfaktoren und Plagegeister, weil sie unserem Glück im Wege stehen.

Und sie haben noch etwas gemeinsam: Durch regelmäßiges Üben können wir sie verändern, stärken, weiterentwickeln und auch loswerden. Denn so wie unsere Körpermuskeln, sind auch unsere geistigen Muskeln trainierbar. Ja mehr noch: im Gegensatz zum Körper kennt der Geist keine Grenzen. Je mehr wir trainieren, desto größer werden unsere geistigen Fähigkeiten. Daher können geistige Fähigkeiten grenzenlos ausgedehnt werden.

Durchs Meditieren trainierst du spezifische Muskeln deines Geistes. So entwickelst du Stabilität und Klarheit, Leichtigkeit, Mitgefühl, Freude und Weisheit.

Zwei Arten der Meditation

Fokus und Analyse.

Bei der Konzentrativen Meditation (Skt. Śamatha – Geistige Ruhe)  lenkst du deine ganze Aufmerksamkeit auf EIN Meditationsobjekt. Zum Beispiel auf den Atem. Indem deine einspitzige Konzentration (Skt. Samādhi) das Meditationsobjekt im Geist hält, trainierst du deinen Fokus.

Bei der Analytischen Meditation (Skt. Vipassanā – Einsicht) analysierst und prüfst du Objekte und Sachverhalte. Indem du sie von allen Seiten betrachtest und analysierst, gewinnst du Einsicht. Wissen, das auf Analyse basiert, ist mehr als eine bloße Meinung über einen Sachverhalt. Mit dieser Art der Meditation trainierst du vor allem deine Weisheit, dein Mitgefühl, dein Vertrauen usw.

Gewisse Formen von Analyse führen wir ja täglich durch, wenn wir Entscheidungen treffen. Je besser wir trainiert sind, desto tiefer können wir schauen und die Konsequenzen unserer Entscheidungen erkennen. All das wirkt sich schließlich auf die Qualität unseres Alltags und damit auf unser Leben aus.

Übung macht die Meisterin

Meditieren ist Training, denn nur durch kontinuierliche Übung stärkst du deine Geistesmuskeln nachhaltig. Meditation ist keine magische Technik, es ist Dranbleiben und Tun. Die einzige schlechte Meditation ist die, die nicht stattfindet.

Das tibetische Wort für Meditation ist sGom (སྒོམ། sprich: gom) und bedeutet wörtlich übersetzt: sich mit etwas vertraut machen, sich an etwas gewöhnen. Dieser Begriff bringt’s auf den Punkt. Üben und Trainieren sind die Magie des Erfolgs.

Wenn du eine Sprache lernen möchtest, dann genügt es nicht, nur 1 bis 2 mal im Monat einige Vokabeln zu lernen. Wenn du echte Fortschritte machen willst, dann übst du möglichst täglich oder lebst sogar einige Zeit in dem Land, in dem diese Sprache gesprochen wird. Du machst dich mit der Sprache vertraut. So geht’s am schnellsten.

Meditieren beginnt mit JA, ich will!

Meditieren beginnt mit deiner Absicht, mit deinem klaren Entschluss: JA, ich will meditieren lernen! Deine Entscheidung, mit dem Meditieren zu beginnen und auch dranzubleiben, wird kraftvoll, wenn du die Vorteile der Meditation erkennst. Was gewinnst du durch Meditation? Wie bereichert Meditieren dein Leben? In meinem Blogartikel Warum ich das Meditieren liebe, habe ich einige Vorteile beschrieben.

Bist du neugierig geworden? Schau‘ wieder vorbei! In meinem nächsten Blogartikel zeige ich dir einfache Meditationsübungen, die du sofort umsetzen kannst.

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